Kurzmitteilung

Zentrum-Automobil verstärkt Aktivität in Rastatt

Unter dem Slogan „Werde Betriebsrat – Patrioten schützen Patrioten!“ bläst eine neue Allianz um die Initiative „Ein Prozent“ und „Zentrum Automobil e.V.“ zum Angriff. Die als Verein organisierte Gewerkschaft beim Autobauer Daimler gilt als Keimzelle einer neuen Gewerkschaftsfront von rechts. Im Werk Untertürkheim ist die Gruppe seit 2010 bereits mit vier Sitzen vertreten. Am Daimler-Standort Rastatt tritt die Liste im März 2018 zum ersten Mal an. Mit dabei: der mittlerweile 37-jährige Tobias „Roger“ Gerstner (Amtfeldstr. 1, 76316 Malsch). Er ist Zentrum-Listenführer und Webmaster für die Betriebsratsgruppe in Rastatt und langjähriger Aktivist der südbadischen Neonazi-Szene. In seiner Vergangenheit trat er als Mitglied der „Kameradschaft Rastatt“ auf und organisierte 2006 - gemeinsam mit Aktivisten des verbotenen Blood&Honour Netzwerks - Konzerte in der mittlerweile geschlossenen Nazi-Spelunke „Rössle“ in Rheinmünster-Söllingen. 2009 organisierte die südbadische Neonazi-Szene ein sog. „nationales Volleyballturnier“ im Murgtal. Als Behörden diese im Juli 2009 observierten, war auch Tobias Gerstner eine der Zielpersonen. Er wurde observiert, auch am Arbeitsplatz, das belegen Behördendokumente. Schon damals war er Mitarbeiter des Daimler-Konzers, im Kollegenkreis gibt er sich bis heute jedoch stets unverdächtig. Im weiteren Verlauf seiner rechten Karriere lud er 2012 zu einem Hüttenwochenende mit 15-20 Rechtsradikalen in Forbach ein, das ergeben interne E-Mails. Eingeladen waren damals u.a Benjamin Schiffer, damals fester Bestandteil der Kameradschaftsszene in Karlsruhe, mittlerweile im Dunstkreis der „Hammerskins“ unterwegs. Außerdem Sascha Deuerling, zum damaligen Zeitpunkt ein Händler für neonazistische Musik und Merchandise. Weitere Betriebsratskandidaten für „Zentrum“ in Rastatt sind: Stefan Meckes, Antonio Broccolo, Oliver Matic, Dustin Pucihar, Nasvet Selmanovic, Bernd Stahlberger, Bernd Seeger, Markus Kühn und Matthias Schlager.